Die IPPNW-Regionalgruppe MV verfolgt das Ziel,
der Militarisierung im Gesundheitswesen und in der Gesellschaft allgemein etwas entgegenzusetzen. Wir setzen uns für Friedensfähigkeit statt Kriegstüchtigkeit ein.

Ostermarschrede 2025

Ernst-Ludwig Iskenius

 Liebe Friedensfreunde und -freundinnen, seit mehr als drei Jahren wird uns landauf, landab in einem konzertierten Akt von politischen Entscheidungsträgern, sogenannten Militärexperten und Medien in unser Gehirn gehämmert: Wir in Deutschland müssen kriegstüchtig werden. Was konkret im Detail darunter verstanden wird, bleibt im "Operationsplan Deutschland" geheim. Was allerdings bisher an Plänen an die Öffentlichkeit gedrungen ist, deutet ganz auf Kriegsvorbereitung statt auf Kriegsvermeidung hin, wie das Friedensgebot des Grundgesetzes es eigentlich zwingend verlangt. Unser ganzes ziviles Leben soll auf kriegslogischen, statt friedenslogischen Prinzipien in Zukunft umgestaltet werden. Das spüren wir besonders auch im Gesundheitswesen: Deutschland soll nach Plänen der NATO im Bündnisfall Aufmarschgebiet für 800 000 Soldaten für die sogenannte Ostfront und im Kriegsfall Rückzugsgebiet für 1000 verwundete Soldaten täglich werden. (so nachzulesen im sogenannten Grünbuch). Diese Soldaten sollen alle vorzugsweise behandelt werden. Schon jetzt werden Feuerwehr, Polizei, Rotes Kreuz und die anderen sogenannten "Blaulicht-Organisationen" auf den Kriegsfall eingeschworen, Kapazitäten von zivilen Krankenhäuser, Rehakliniken und Arztpraxen für die Bedürfnisse von Militär und Soldaten bereitgestellt, das medizinische Personal in Fortbildungsveranstaltungen darauf vorbereitet werden, demnächst statt ihre vertrauten zivilen Patienten verwundete Soldaten zu behandeln. Ein Rollenkonflikt bleibt dabei unvermeidlich, wenn ziviles medizinisches Personal in militärische Strukturen eingebunden werden: • Kriegsmedizin statt die vertraute individuelle Notfallmedizin zu praktizieren, • die Priorisierung der Behandlung nach kriegslogischen Sichtungsgesichtspunkten anstatt Entscheidungen nach Schwere und Notwendigkeiten von individuellen Erkrankungen unabhängig von der Funktion einzuüben • und medizinische Hilfeleistungen fremden und eigenen Soldaten den Vorzug zu geben gegenüber den medizinischen und gesundheitlichen Erfordernissen von Zivilpersonen. und das auf militärischen Befehl. Wir als Heilberufler sagen dazu Nein. Schon jetzt sind die Kapazitäten für das jahrelang kaputt gesparte Gesundheitswesen an ihre Grenzen gekommen. Das spüren Sie, das spüren wir als Beschäftigte jeden Tag. Im Kriegsfall werden wir als Heilberufler Euch allerdings nicht mehr helfen können: Wie alle modernen Kriege der letzten Jahrzehnte zeigen, ist die Infrastruktur des Gesundheitsversorgungssystem die erste Zielscheibe, die bei militärischen Auseinandersetzungen zerstört und in Trümmern liegen wird, die tödlichen Opferzahlen sind unter Heilberuflich Tätigen besonders hoch. Wir brauchen nur in die Ukraine, nach Gaza, nach Syrien oder Afghanistan zu schauen: Zivile Opfer können nicht mehr adäquat behandelt werden., weil schlichtweg kein Personal mehr da ist. Die IPPNW Regionalgruppe hier in MV hat deshalb folgende Erklärung verfasst und sammelt unter Heilberuflich Tätigen Unterschriften: "Ich halte alle Maßnahmen und Vorkehrungen für gefährlich, die auf das Verhalten im Kriegsfall vorbereiten sollen. Nur kriegspräventive Massnahmen kann ich vertreten. Ich lehne deshalb als Beschäftigte/Beschäftigter im Gesundheitswesen jede Schulung oder Fortbildung in Kriegsmedizin ab und werde mich daran nicht beteiligen. Ich lehne weiterhin jede Maßnahme ab, die einer Kriegsmedizin den Vorrang vor der zivilen medizinischen Notfallversorgung gibt. Das ändert nichts an meiner Verpflichtung und Bereitschaft, in allen Notfällen medizinischer Art meine Hilfe zur Verfügung zu stellen und auch weiterhin meine Kenntnisse in der Notfallmedizin zu verbessern.“ Machen Sie bei Ihrem Kontakt mit Heilberuflich Tätigen, Ihrem Arzt oder Ärztin, Therapeut oder Therapeutin, Krankenschwester und Krankenpfleger auf diese Erklärung aufmerksam und konfrontieren Sie mit dieser schleichenden Militarisierung und der Möglichkeit, frühzeitig ein öffentliches Nein zu formulieren. Unser heilberufliches Rezept ist nämlich: • Abrüstung statt Aufrüstung, • Verhandeln statt ständiges Drohen mit immer tödlichetren Waffen • Kooperation zur Lösung wichtiger Menschheitsprobleme statt Konfrontation mit einem vermeintlich stärkeren Gegner, • Bereitstellung von Ressourcen für die Lösung von Kriegs- und Fluchtursache anstatt verschwenderische Investitionen für immer tödlichere Waffensysteme. Ich danke Ihnen.

Schließen Sie sich der Erklärung an!

Modifizierte Frankfurter Erklärung:

„Ich halte alle Maßnahmen und Vorkehrungen für gefährlich, die auf das Verhalten im Kriegsfall vorbereiten sollen. Nur kriegspräventive Maßnahmen kann ich vertreten. Ich lehne deshalb als Beschäftigte/Beschäftigter im Gesundheitswesen jede Schulung oder Fortbildung in Kriegsmedizin ab und werde mich daran nicht beteiligen. Ich lehne weiterhin jede Maßnahme ab, die einer Kriegsmedizin den Vorrang vor der zivilen medizinischen Notfallversorgung gibt. Das ändert nichts an meiner Verpflichtung und Bereitschaft, in allen Notfällen medizinischer Art meine Hilfe zur Verfügung zu stellen und auch weiterhin meine Kenntnisse in der Notfallmedizin zu verbessern.“

Dieses Feld ist obligatorisch

Dieses Feld ist obligatorisch

Die E-Mail-Adresse ist ungültig

Dieses Feld ist obligatorisch

Dieses Feld ist obligatorisch

Ich bin damit einverstanden, dass diese Daten zum Zweck der Kontaktaufnahme gespeichert und verarbeitet werden. Mir ist bekannt, dass ich meine Einwilligung jederzeit widerrufen kann.*

Dieses Feld ist obligatorisch

* Kennzeichnet erforderliche Felder
Bei der Übermittlung Ihrer Nachricht ist ein Fehler aufgetreten. Bitte versuchen Sie es erneut.
Vielen Dank für die Unterzeichnung der Erklärung.

© IPPNW-Regionalgruppe MV 2025. Alle Rechte vorbehalten.

Wir benötigen Ihre Zustimmung zum Laden der Übersetzungen

Wir nutzen einen Drittanbieter-Service, um den Inhalt der Website zu übersetzen, der möglicherweise Daten über Ihre Aktivitäten sammelt. Bitte überprüfen Sie die Details in der Datenschutzerklärung und akzeptieren Sie den Dienst, um die Übersetzungen zu sehen.